Der Online-Händler Amazon plant die Einführung eines eigenen Musikdienstes. Derzeit befindet sich das Unternehmen mit vier internationalen Musiklabels in Gesprächen über eine mögliche Kooperation. Amazon will neben dem Downloadservice auch einen eigenen MP3-Player auf den Markt bringen, der dem iPod Konkurrenz machen soll, berichtet das Wall Street Journal. Die entscheidende Frage ist, ob die riesige Kundenbasis des Internetgiganten ausreichen wird, um den Vorsprung des Konkurrenten Apple im Musikgeschäft einzuholen. Christiane Höger, Leiterin der Public Relations bei Amazon, wollte zu den Plänen gegenüber dem pressetext keine Stellung nehmen.
Gerüchten zufolge könnte der neue Musikdienst im Sommer dieses Jahres gelauncht werden. Momentan haben die Verhandlungen über Lizenzen mit den Musikriesen Vivendi Universal, Sony BMG, Warner Music und EMI allerdings noch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt. Amazon muss außerdem den Spagat von seinem derzeitigen Kerngeschäft, das von physischen Medienträgern wie CDs, DVDs und Büchern abhängt, hin zu digitalen Produkten schaffen. Die starke Position, die das Unternehmen beim Verkauf von CDs und Musik-Playern einnimmt, könnte dabei einen Vorteil mit sich bringen. Derzeit laufen etwa zehn Prozent aller MP3-Player Verkäufe in den USA über Amazon.
Möglicherweise werden die laufenden Pläne das Verhältnis zwischen dem Online-Händler und Apple verschlechtern. Analysten rechnen sogar damit, dass der Verkauf von iPods über die Amazon-Seite gestoppt werden könnte. Unklar ist auch, wie die User auf den neuen Musikdienst reagieren werden. Bisher konnte kein Anbieter in diesem Segment dem Marktführer Apple das Wasser reichen. Erst im Januar hatte Dell die Produktion seines DJ Music Player, der seit Oktober 2003 auf dem Markt war, eingestellt, weil die Verkäufe enttäuschend verliefen.
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